Abschied von einem
treuen Freund

All die Jahre hatte ich immer das Gefühl, nur ich könnte hinter deine harte Schale blicken, dein wahres Wesen erkennen. Hinter der weißen Fassade, hinter all dem Hochglanz. Die Polster, die du angelegt hattest, waren nur für mich. Und mein wertvollstes Stück. Nur bei Dir fühlte ich mich immer geborgen und sicher. Aber wenn wir ehrlich sind, war es für uns beide längst an der Zeit für eine Veränderung. Oder vielmehr – eine Erneuerung.

Und deswegen muss ich dich jetzt ziehen lassen. Denn acht Jahre sind für einen Helm ein stolzes Alter.

 




 

Die Fotos zeigen mich als stolzen Junghelmbesitzer. Damals war mein ARAI Tour X2 noch taufrisch, und auch ich war noch einigermaßen in Schuss, auf meiner XT 600. Mit deutlich über vierhundert Euro war der Helm für mich purer Luxus – den ich mir aber zu leisten bereit war, weil mich der Tour X2 bereits beim ersten Test mit bis dato ungeahntem Tragekomfort überzeugt hatte. Auf ihn gekommen war ich, wie bei so vielem, durch Long Way Round. Auch McGregor und Boorman trugen auf ihrem ersten TV-Trip dieses Modell. Seinerzeit war der Tour-X der erste ernstzunehmende Enduro/Crosshelm mit Visier. Davor konnte man bestenfalls Integralhelme mit Schirm bekommen.

Heute gibt es zahlreiche Helme in dieser Kategorie. Motocrosser mit Brille und Speedfreaks belächeln sie gleichermaßen. Neuerdings sind auch Leichtbau-Modelle aus Kohlefaser oder Klapp-Enduro-Helme mit Visier verfügbar. Die toppen dann allerdings selbst noch den preislichen Luxus meines ARAI.

Sogar als Fotomodell hat mein TourX2 in seiner Jugend mal gedient, als Hauptdarsteller in einer Kampagne für das Deutsche Symphonie-Orchester in Berlin. 2009 war er auf Hunderten Plakaten zu sehen, als Symbol für eine Art modernen Ritter.

Courtesy Marcus Gaab

Über 100.000 Kilometer habe ich mit dem TourX2 seither abgespult. Heute sind sowohl Helm als auch Fahrer nicht mehr ganz taufrisch. Beim Fahrer lässt sich das so ohne Weiteres auch nicht mehr ändern – beim Helm hingegen schon. Nach einiger Recherche habe ich mir nun wieder einen TourX zugelegt. Auch, oder gerade weil, es einfach der schönste Helm seiner Art ist. Die vierte Auflage der TourX-Reihe soll dabei noch leiser, noch bequemer, noch besser belüftet sein.

Und – ganz selbstverständlich – wurde es wieder das weiße Modell. Ganz getreu dem Motto: Ein Arai-Helm darf jede Farbe haben – Hauptsache Weiß.

 


 


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